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foodwatch
 

Hallo

gentechnisch veränderte Pflanzen könnten bald auf Ihrem Teller landen – ohne dass Sie es bemerken. Am Montag hat Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Kommission, im EU-Parlament gesprochen: In wenigen Wochen will die Kommission ein Gesetz vorschlagen. Die sogenannte „Neue Gentechnik“ müsste nicht mehr gekennzeichnet werden. Für Bayer/Monsanto, Syngenta und Co würde damit ein lang gehegter Traum wahr.

Noch ist es nicht zu spät: Deutschland hat in diesem EU-Prozess eine gewichtige Stimme. Aber ausgerechnet der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir drückt sich seit Monaten davor, eine klare Position zu beziehen: Sollte auf Nudelpackungen vermerkt sein, ob sie gentechnisch veränderten Weizen enthalten?

Wir finden: Unbedingt! Bereits mehr als 50.000 Menschen haben sich dieser Forderung angeschlossen. Vor der Sitzung der EU-Kommission wollen wir Cem Özdemir die Unterschriften übergeben. Bitte seien Sie dabei: Wenn wir mehr als 75.000 Unterschriften überreichen, kann er die Petition nicht einfach ignorieren. Machen Sie mit und empfehlen Sie unsere Aktion weiter! 

 
 
Versteckte Gentechnik stoppen!
 
 

Ausführlichere Informationen finden Sie in unserem Newsletter zum Aktionsstart, den ich Ihnen unten noch einmal angefügt habe.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße
Christiane Groß, Leitung Webteam

 

 

Hallo
Tomaten, die nie matschig werden, Möhren in leuchtenden Farben: Schon bald kann es unmöglich sein zu erkennen, ob hier Gentechnik zum Einsatz kam, oder nicht. Und das, obwohl eine überwältigende Mehrheit gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnt [1]. 

Der Trick der Gentechnik-Lobby: Sie tut so, als sei die „neue“ Gentechnik gar keine „richtige“ Gentechnik. So will sie die Kennzeichnungspflicht und Risikoprüfung aushebeln. Denn nur wenn niemand merkt, dass ein Produkt gentechnisch verändert ist, verkauft es sich. Deshalb setzt die Gentechnik-Lobby jetzt alles daran, dass die Gentechnik-Gesetze für die sogenannte „neue“ Gentechnik nicht mehr gelten. Und sie hat ihr Ziel schon fast erreicht: Die EU-Kommission hat bereits Pläne formuliert, die den Lobby-Vorstellungen der Gentechnik-Konzerne entsprechen [2].

Selbst Bauern und Bäuerinnen wissen dann nicht mehr, ob sie Gentechnik anbauen. Lebensmittelhersteller erfahren nicht, ob ihre Zutaten gentechnisch verändert sind. Und wir Verbraucher:innen haben im Supermarkt keine Chance herauszufinden, wo Gentechnik drin steckt und wo nicht. 

Und was tut die deutsche Bundesregierung? Sie lässt die EU-Kommission gewähren. Dabei haben sich SPD und Grüne bisher stets gegen Gentechnik ausgesprochen. Und die deutsche Stimme hat in Brüssel Gewicht: Wenn Deutschland den Plänen jetzt eine klare Absage erteilt, kann das den Vorstoß der EU-Kommission noch verhindern! 

Fordern Sie von Bundesernährungsminister Cem Özdemir und Bundesumweltministerin Steffi Lemke jetzt ein klares Nein zu Gentechnik ohne Kennzeichnung! 

 
 
Hier unterzeichnen!
 
 

Was hat uns die Gentechnik-Industrie nicht schon alles versprochen: Als sie in den 1990ern die ersten Trans-Gen-Pflanzen auf den Markt bringen wollte, kündigte sie wahre Wunder an. Die Gentechnik würde für beständig mehr Erträge sorgen, die Pflanzen würden Dürre standhalten, sogar der Welthunger wäre mit Gentechnik zu besiegen. Nichts davon ist eingetroffen. Stattdessen wachsen auf Gentechnik-Feldern kaum bezwingbare Super-Unkräuter. Der Pestizid-Einsatz ist massiv gestiegen. Bauern und Bäuerinnen haben ihr Saatgut, ihre Ernte und ihre Lebensgrundlage verloren.

2012 tauchte eine neue Methode auf: CRISPR/Cas [3]. Diesmal hieß es, mit der neuen Technik wären Veränderungen am Erbgut ohne Risiko möglich, weil sich DNA damit viel gezielter verändern ließe als mit der sogenannten „alten“ Gentechnik. Und wieder sollten die tollsten Dinge möglich sein: von der Wiederauferstehung des Mammuts [4] bis zur klimafitten Pflanze. Nichts davon ist bisher gelungen. 

Zudem hat sich gezeigt, dass die neue Technik bei weitem nicht so risikolos ist wie behauptet. Denn sie hebelt die natürlichen Schutzmechanismen der Pflanzen aus, durch welche sie beispielsweise besonders wichtige Gene vor Mutationen schützen. Auch bei Eingriffen mit CRISPR/Cas kommt es zu oft unerwarteten und unbeabsichtigten Effekten. 

Deshalb muss das Vorsorgeprinzip gelten, einer der wichtigsten Grundsätze in der EU. Es greift, sobald es Hinweise auf Risiken gibt – und die gibt es hier ganz klar. Das Ministerium von Cem Özdemir schreibt auf seiner Website zum Thema neue Gentechnik: „Es darf keine Abstriche bei Transparenz und Sicherheit geben." [5] Genau dieses Signal von Cem Özdemir an die EU fehlt aber bislang. Wenn die Kommission merkt, dass Deutschland einem Aufweichen der Gentechnik-Regeln nicht zustimmen wird, kann das verhindern, dass der Vorschlag überhaupt auf den Tisch kommt.

Schreiben Sie deshalb jetzt an Cem Özdemir und Steffi Lemke und fordern Sie ein klares Signal Richtung EU-Kommission: Keine Gentechnik ohne Kennzeichnung und Risikoüberprüfung! 

 
 
Jetzt unterzeichnen!
 
 

Wo Gentechnik drin ist, muss auch Gentechnik draufstehen. Egal ob „alt“ oder „neu“. Dafür setzen wir uns ein.

 
 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße

Christiane Groß
Leitung Webteam

 

P.S.: 2015/16 wurden Rinder so gentechnisch verändert, dass ihnen keine Hörner mehr wuchsen [6]. Erst Jahre später stellte sich heraus: Auch Erbgut von Bakterien, das Antibiotika-Resistenzen verursachen kann, wurde dabei aus Versehen eingebaut. Das zeigt, wie unkontrollierbar die neue Technik ist. Unterzeichen Sie jetzt um zu verhindern, dass solche Produkte bald ohne unser Wissen in unserem Einkaufswagen landen!
 

Quellen:

[1] „Mehrheit der Wählerinnen und Wähler gegen Lockerung der Gentechnik-Regeln“, Euractiv, 4.8.2021:  ht‍tps://w‍ww‍.eura‍ctiv.d‍e/secti‍on/all/news/mehrheit-der-waehlerinnen-und-waehler-gegen‍-lockerung-der-gentechnik-reg‍eln/.
[2] „EU Commission's secret policy scenarios show full GMO deregulation on the cards“, GMwatch, 21.7.2022: ht‍tps‍:/‍/gmwatch.o‍rg/en/106-news/latest-news/20‍074-eu-co‍mmission-s-secret-policy-scenarios-show-full-gmo-deregulation-on-the-cards.
[3] „CRISPR/Cas - Beschreibung der Technik“, Fachstelle Umwelt und Gentechnik, Mai 2021: ht‍tps‍:/‍/fachstelle-gentechnik-umwelt.d‍e/wp-content/uploads/Hintergrundpapier_CRISPRCas_Erklaerung_der_Technik.p‍df.
[4] "Die Rückkehr der Mammuts", 10. Januar 2022: h‍ttps‍://ww‍w.nationalgeographic.d‍e/wisse‍nschaft/2021/12/die-rue‍ckkehr-der-‍mammuts.
[5] „Neue genomische Techniken“, BMEL, 16.2.2022: ht‍tps:/‍/ww‍w.bmel.d‍e/DE/themen/landwirtschaft/gruene-gentechnik/neue-genomische‍-techniken.h‍tm‍l.
[6] „Hornlose Gentechnik-Rinder - Fehler der Gen-Schere erst Jahre später entdeckt“, Testbiotech, 2020: ht‍tps‍://w‍ww‍.testbi‍ote‍ch.o‍rg/gentechnik-gren‍zen/h‍ornlose-rinder.