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foodwatch
© Soko Tierschutz/Gordon Welters
 
52.000 Menschen fordern, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Gesetzliche Vorgaben, dass Tiere gesund gehalten werden müssen. „Wir werden bei dem Thema vorangehen“, so Staatssekretärin Ophelia Nick, als wir die Unterschriften auf der Grünen Woche übergeben haben, „aber vielleicht nicht das drin haben, was foodwatch sich überlegt hat." Deshalb müssen wir jetzt dranbleiben: Schreiben Sie an politische Entscheider:innen, auf die es jetzt ankommt – damit endlich Regelungen kommen, die den Tieren wirklich helfen!
 
 
Hier gegen Tierleid unterzeichnen!
 
 

Hallo ,

einem Rind wird das Fell gebürstet, damit es schön glänzt. Nebenan springen in einem Video Schwäbisch-Hällische Landschweine fröhlich im Freien herum. Und ein Stand des Bundesagrarministeriums verspricht „zukunftsfeste Tierhaltung“: Auf der Grünen Woche, der weltgrößten Landwirtschaftsmesse [1] in Berlin, herrscht heile Welt. 

Die Realität jenseits der Messehallen sieht leider anders aus: Allein fast 600.000 Milchkühe wurden 2021 entsorgt, sie hatten Euterentzündungen, Erkrankungen an den Klauen und Beinen.  Und das ist nur ein Beispiel für das alltägliche millionenfache Tierleid. Wir sind auf der Grünen Woche, um Staatssekretärin Ophelia Nick aus dem Bundesagrarministerium 52.000 Unterschriften zu überreichen. Unsere Forderung: Beenden Sie endlich das Tierleid!

 
 

Frau Nick findet viele schöne Worte und verspricht: „Die Unterschriften sind für uns Auftrag, bei diesem Thema voranzugehen.“   Man werde „Richtung zweites Quartal intensiv in den Arbeitsprozess einsteigen“. Aber sie baut auch schon vor: „Wir werden vielleicht nicht das drin haben, was foodwatch sich überlegt hat.“

Es ist ein erster Erfolg unseres Engagements, dass sich das Ministerium das Thema wirklich vornimmt. Doch die zweite Bemerkung von Frau Nick zeigt: Wir sind noch lange nicht am Ziel. Die Gefahr ist, dass Bundesagrarminister Cem Özdemir sich beim Thema Tiergesundheit zurückhält und nur Pro-Forma-Regelungen kommen werden – weil es schon zu seinem Prestigeprojekt, der neuen Haltungskennzeichnung, viel Gegenwind gibt. Dabei haben unsere Recherchen klar gezeigt: Die Haltungsbedingungen sind nicht der Hebel für mehr Tiergesundheit, Tiere sind in allen Haltungsformen krank. Deshalb brauchen wir konkrete Vorgaben für Tiergesundheit! 

 
 

Bitte schreiben Sie deshalb an die zuständigen Politikerinnen und Politiker  auf Bundes- und Länderebene, deren Stimmen jetzt zählen: Ihnen müssen wir klar machen, dass es endlich strenge Regeln für Tiergesundheit geben muss. Und dass es endlich Konsequenzen haben muss, wenn Tierhalter immer wieder kranke Tiere abliefern! 

 
 
Ihre Unterschrift gegen Tierleid!
 
 

Wir schreiben an Fachleute aus dem Bundesagrarministerium, an die Landwirtschaftsminister:innen in den Bundesländern sowie an die Bundestagsabgeordneten im zuständigen Ausschuss. Wenn ein Ministerium einen Gesetzentwurf erarbeitet, gibt es bereits im Vorfeld Gespräche mit Bundestag und Bundesrat – um Stimmungen auszuloten und zu vermeiden, dass ein Entwurf dort später scheitert. Deshalb ist es wichtig, diese politischen Entscheider:innen jetzt zu überzeugen, dass es starke Regeln für Tiergesundheit braucht.

Gerade auf Länderebene ist der Einfluss aus Landwirtschaft und Fleischindustrie groß. Dem müssen wir etwas entgegensetzen. Dafür werden wir Politikerinnen und Politiker in den nächsten Wochen persönlich ansprechen. Aber wir müssen ihnen auch zeigen, dass es vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Herzensanliegen ist, dass Tiere frei von Schmerzen und gesund sind.

 
 

Senden Sie deshalb gerne auch einen persönlichen Kommentar mit! (Einfach Kommentarfeld im Formular ausfüllen.) Sie können zum Beispiel erklären, warum das Thema Ihnen persönlich wichtig ist oder weshalb Sie sich wünschen, dass der Fokus auf die Gesundheit der Tiere gelegt wird. Das macht unsere E-Mails noch eindrücklicher.

 
 
Mitmachen & Kommentar senden!
 
 

Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt gemeinsam wirklich etwas für bessere Lebensbedingungen für Tiere bewegen können. 

 
 

Vielen herzlichen Dank, dass Sie dazu beitragen!

Annemarie Botzki,
Kampagnen und Recherchen

 

P.S.: Vion, der zweitgrößte Fleischkonzerns Deutschlands [3], zählt bei der Schlachtung knapp 40 Prozent kranke Schweine [4]. Tatsächlich liegt die Dunkelziffer sogar noch höher: Denn viele Tiere „schaffen“ es erst gar nicht zum Schlachthof, sondern verenden vorher oder werden „notgetötet“. 21 Prozent der lebend geborenen Schweine in Deutschland erleiden dieses Schicksal [5]. Bitte helfen Sie mit, dass endlich etwas gegen diese Missstände getan wird!
 

Quellen:
1. Berlin.‍de: Grüne Woche 2023, abgerufen am 31.1.2023
2. Erfassung und Beurteilung tierschutzrelevanter Auffälligkeiten bei Rindern in einem Verarbeitungsbetrieb tierischer Nebenprodukte in Süddeutschland, in Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift, 10. März 2022, sowie BR.‍de: Wie Tierleid künftig gezielter entdeckt werden könnt, 21.3.2022, abgerufen am 2.2.2023
3. Capital.d‍e: Das sind die größten deutschen Fleischkonzerne, 30.06.2020, abgerufen am 2.2.2023
4. Vion Website: Amtliche Fleischuntersuchung – Organbefunde, abgerufen am 2.2.2023
5. Tierärztliche Hochschule Hannover: Untersuchungen an verendeten/getöteten Schweinen in Verarbeitungsbetrieben für tierische Nebenprodukte, abgerufen am 2.2.2023