es ist ein zutiefst unmoralisches Geschäft: Seit Russlands Panzer ukrainische Weizenfelder verheeren und der Krieg den Handel blockiert, steigen die Preise für Weizen und andere Nahrungsmittel rasant.[2]
Doch dahinter steckt nicht nur die Angst vor Knappheit, sondern auch die Geldgier von Finanzinvestor:innen: Sie spekulieren an den Börsen mit Getreide, um sich ihre Taschen zu füllen.
Bereits in den ersten Tagen des Krieges flossen Milliarden Euro und Dollar in Fonds, die mit Nahrungsmitteln spekulieren.[3] Anleger wetten an den Rohstoffbörsen auf steigende Kurse und treiben so die Börsencharts steil nach oben. Der ehemalige UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, bringt es auf den Punkt: "Die Spekulation ist zurück, hier wird auf steigende Preise gewettet, also quasi auf Hunger."[4]
In Ländern wie dem Jemen oder dem Sudan, in denen schon jetzt der Hunger grassiert, wird Getreide und Brot für viele unbezahlbar. Selbst Hilfsorganisationen bekommen für das gleiche Geld nur noch 30 bis 50 Prozent der Hilfsgüter.[5] Die Folge: Bei noch mehr Menschen bleibt der Teller leer – darunter auch Millionen Kinder. Die Mangelernährung schädigt ihre Körper oft lebenslang.
Eigentlich hatte die Politik aus der letzten Spekulationskrise gelernt. Nachdem Anleger 2007 und 2008 die Preise schon einmal in die Höhe getrieben hatten, führte die EU Obergrenzen für die Spekulation ein.[6] Doch die sind viel zu hoch, um die Finanzwetten wirksam zu begrenzen. EU und Regierungen müssen die Spekulations-Obergrenzen dringend senken.
foodwatch hat jahrelang gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln gestritten. Aus Erfahrung wissen wir: Die Finanzlobby hat noch immer viel zu viel Einfluss in Brüssel. Wir Bürger:innen müssen dagegenhalten. Daher brauchen wir Mitglieder wie Sie: Danke, dass Sie mithelfen, das Zocken der Finanzindustrie zu stoppen indem Sie unsere Arbeit mit Ihrem Förderbeitrag unterstützen! |